BAUTECHNIK (Bauphysik)

Die Bautechnik kombiniert die Vorteile des traditionell bewährten Baumaterials mit den Vorteilen einer seriellen, witterungsunab-hängigen Vorproduktion und Montage-bauweise.
Um auf diese Art und Weise heutigen Anforderungen an den Wärmeschutz zu genügen, muss die Wand um einiges dicker sein als im traditionellen Fachwerkbau üblich.
Die Pfosten-Riegelkonstruktion zur Aufnahme der Hanf-Lehm-Fertigteile besteht in unserem Fall aus zusammengesetzten Doppel-T-Profilen mit einer Gesamttiefe von 36 cm, wobei der innere Flansch erst nach Einbau des Elements mit dem Steg verschraubt wird.

historische Fachwerkwand
historische Fachwerkwand

Neuzeitbau-Elementwand
Neuzeitbau-Elementwand

Das Element wird auf diese Weise formschlüssig in der Konstruktion gehalten, das Fachwerk kann innen und außen sichtbar gezeigt werden und das Problem der Fugendichtigkeit ist durch den doppelten Fugenversatz erheblich entschärft.
Die Dichtung erfolgt durch Verfüllen der Fugen, in denen auch die Elektroinstallation geführt wird.

Das Maßsystem ist auf einem Achsraster von 1,25 m aufgebaut; die Höhe der Elemente ist so dimensioniert, dass ein Element (Höhe: ca. 80 cm) eine Brüstungshöhe bildet und drei Elemente übereinander der üblichen Raumhöhe von 2,40 m entsprechen. Bei vier Blöcken übereinander ist eine komfortable Altbauhöhe von 3,20 m erreicht.

Neuzeitbau-Elementwand

BAUPHYSIK

Der materialspezifische Wärmeleitwert Lamda unserer Hanf-Lehm Mischung beträgt 0,085 W/mK. Bei einer Gesamttiefe der Konstruktion von 36 cm und beidseitigem Lehmputz wird ein Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) von 0,24 W/m2K für die Außenwandkonstruktion erreicht - vergleichbar einem massiven Holz-Block-Haus aus ca. 50 cm dicken Stämmen!

Damit sind auch die Anforderungen der neuen Energie-Einspar-Verordnung ( EnEV ) aus dem Jahr 2009 für das geschlossenen Wandbauteil erfüllt. Eine zusätzliche Wärmedämmung ( z.B. Nordseite, Wetterseite ) ist, wie beim heute üblichen Massivbau jederzeit möglich.

Eine der herausragenden Eigenschaften von Lehm ist seine Fähigkeit, überschüssige Feuchtigkeit im Rauminneren aufzunehmen und nach außen weiter zu leiten. So werden auch bei unzureichender Raumlüftung Feuchtig-keitsstau, Kondensat-Probleme und Schimmel-bildung vermieden. Solche negativen Begleit-erscheinungen an herkömmlichen Wänden sind z. B. nach Einbau von Dampfsperren oft nicht auszuschließen.